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Kunst in der Kirche

Ausstellung "Past and Future Forest" in der Auferstehungskirche

Do, 20.06.24, 19 Uhr - Ab dem 20. Juni 2024 zeigt die Evangelische Lydiagemeinde Frankfurt in der Auferstehungskirche Arbeiten des Praunheimer Künstlers Björn Drenkwitz im Rahmen der Ausstellung "Past and Future Forest". Zur Eröffnung sprechen Dr. Ellen Maria Wagner (Vize-Präsidentin AICA) und Prof. em. Friedhelm Mennekes SJ. Am folgenden Wochenende wird die Auferstehungskirche geöffnet sein und eine Kunstandacht am 23. Juni um 18 Uhr beschließt das Eröffnungswochenende.

Weit mehr als die Hälfte der europäischen Wälder ist durch Windwurf, Waldbrände,  Insektenplagen oder eine Kombination aus mehreren dieser Faktoren gefährdet – die Ursache liegt im Klimawandel. Diese Fakten sind schwer greifbar, die Dimension unvorstellbar. Björn Drenkwitz möchte sie daher auf künstlerische Weise erfassen.

Zentrum der Ausstellung sind vier großformatige Cyanotypien mit Formaten bis 7 x 2,4 Meter, die, von der Decke gehängt, den Altarraum der barocken Saalkirche bespielen. Die

Cyanotypie ist eine alte fotografische Technik, die durch das Tränken von Stoffen mit UV-reaktiven Chemikalien großformatige Fotogramme ermöglicht. Drenkwitz bildet mit diesen Fotogrammen in "Past and Future Forest" abgestorbene Bäume ab. Die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre haben ihr Überleben an ihren angestammten Orten unmöglich gemacht. Durch die Abbildung entsteht auf künstlerische Weise ein Archiv

des Klimawandels.

Flankiert werden die überformatigen Cyanotypien von vier KI-generierten Bildern, die im Sommer 2022 entstanden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Waldbrände in Frankreich und anderen Orten Europas eines der vorherrschenden Themen der medialen Berichterstattung. Die prägenden Bilder der Katastrophe waren die von Löschflugzeugen, die immer wieder – mit Phosphaten als Brandhemmer rot eingefärbtes – Wasser in die Flammen warfen. Diese Bilder der Katastrophe entbehrten nicht einer gewissen Ästhetik und stellten so einmal wieder die Frage, ob Schreckliches in der Kunst ästhetisch dargestellt werden darf.

Zusammen mit der Distanzierung, die wir als Betrachter durch die nahezu ausschließlich digitale Betrachtung solcher Bilder durch das zwischengeschaltete Gerät haben, führte dies dazu, diese beiden Aspekte zu untersuchen. Um dieses Betrachten der Bilder durch digitale Geräte zu thematisieren, wurden winzige Bildausschnitte der medialen Bilder gewählt und immer wieder von KI-gestützter Bildvergrößerungssoftware interpretiert. Die so entstandenen Bilder sind KI-generierte Visionen einer realen Katastrophe. Beide Arbeiten leben von der immensen Spannung zwischen Katastrophe und Ästhetik, in der sich unser aller Leben abspielt.

Der Künstler

Björn Drenkwitz lebt und arbeitet als Medienkünstler in Frankfurt-Praunheim. Er ist Mitglied und Mitarbeiter unserer Gemeinde und der Auferstehungskirche sehr verbunden. Seine neuesten Arbeiten widmen sich der Klima-Thematik und damit der Bewahrung der Schöpfung, die für uns Christinnen und Christen Teil unseres Auftrags ist.

Infos zum Künstler finden Sie auf www.bjoern-drenkwitz.de/works.html


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